Masern – Ein paar Fakten

3 04 2008

Das Thema Masern ist im Moment wieder mal hochaktuell. Deshalb an dieser Stelle mal ein paar sachliche Fakten, quasi eine nicht-CME-zertifizierte Online-Fortbildung.

Das einzige Reservoir für das Masernvirus ist der Mensch. Das heißt, sie werden nur von Menschen auf Menschen übertragen, Pfiffi, Miezi oder Goldi kommen dafür nicht in Frage.

Wenn Masern-Erkrankungen auftreten, wird in der Regel geschaut, zu welchem Genotyp das Virus gehört. Auf diese Weise ist es möglich zwischen Wildvirus und Impfvirus zu unterscheiden. Seit 2000 sind fast alle Masernviren in Deutschland dem Genotyp D7 zuzuordnen, zuvor waren es C2 und D6.

Masern werden über Tröpfcheninfektion übertragen. In der Luft befindliche Mikrotröpfchen, die masernvirushaltiges Atemwegssekret enthalten, haben lange Zeit ansteckungsfähige Viren in sich. Masernviren sind hochansteckend. 98% der ungeimpften mit Kontakt zu Masernerkrankten werden vom Virus befallen. Das heißt, wenn 100 ungeimpfte Kinder in einem Kindergarten sind und ein Kind mit Masern wird von Masern-Mutti trotz Erkrankung hingebracht und hustet ein paar Mal dort, dann werden 98 der ungeimpften Kinder in diesem Kindergarten krank. Auch ohne Masernparty. Ja, das kann einem ein gewisses Gefühl von Macht verleihen, oder? Die Masernviren werden von den feinsten Aerosoltröpfchen in der Luft über die Schleimhäute beim Atmen aufgenommen (also Mund, Rachen, Bronchialwege) und auch über die Bindehäute der Augen.

In Ländern mit hohen Durchimpfungsraten wie USA und Skandinavien gibt es keine einheimischen Masern mehr, nur noch importierte Erkrankungen, z.B. aus Bayern oder sonstwo in Deutschland. Deswegen wird amerikanischen Touristen unbedingt dazu geraten sich und ihre Kinder mit einem kompletten Impfschutz zu versehen, bevor sie in unsere verseuchten Breiten einreisen. Besonders hoch ist die Masernrate in BAY, BW, NRW mit 30 Fällen / 100000 Einwohner, in den neuen BL dagegen nur 1 Fall / 100000 Einwohner. Die WHO möchte die Masern auch in Europa gerne bis 2010 ausgerottet haben, was aber die ungeimpften Masernkinder bzw. die in der Regel noch selbst geimpften Masern-Muttis wohl verhindern werden. Früher waren die Masern vorwiegend bei Kleinkindern aufgetreten, heute eher im Schulkindalter und bei Jugendlichen. Letzteres hat negative Konsequenzen für die Todesrate.

Das Masernvirus steht auf Zellen des Nervensystems und des Lymphsystems. Diese fällt es nach Eindringen in den Körper zuerst an. Nach dem Eindringen in den Körper über die Schleimhäute der Atemwege und der Augen, also der Infektion, folgt die Inkubationszeit von 8 – 10 Tagen. Inkubationszeit = Träger des Virus ohne Krankheitszeichen. Dann beginnt das katarrhalische Stadium. Heißt, es geht los wie bei einer Erkältung, nur schärfer. Plötzliches hohes Fieber (Minimum 38,5°C), gerne auch mit Fieberkrämpfen und Bindehautentzündung. Die Kinder schreien vor Schmerzen, weil sie extrem lichtempfindlich sind durch die Bindehautentzündung. Dabei dann natürlich auch Husten, trockener Husten, Heiserkeit, Entzündung der Luftröhre und Bronchialwege (Tracheobronchitis). Bei vielen Kindern finden sich innen an der Wangenschleimhäut weißliche Flecken in dieser Phase. Das Fieber geht dann nach 1-2 Tagen erstmal runter. Achtung: In dieser Phase sind die Kinder bereits ansteckend. Masern-Mutti geht dann mit Junior vielleicht noch in den Supermarkt oder bringt ihn noch in den Kindergarten mit ein paar Fieberzäpfchen zuvor. Dieses katarrhalische Stadium dauert 3-4 Tage. Am 3. bis 4. Tag schießt das Fieber wieder hoch und beginnt das Exanthem, also der Hautausschlag. In der Regel fängt das ganze retroaurikulär an = hinter den Ohren und breitet sich nach unten über den ganzen Körper aus. Auch in dieser Phase kommt es häufig zu Fieberkrämpfen. Die Kinder mögen nicht essen, kaum trinken, haben hohes Fieber, quälenden Husten.  Das Exanthem breitet sich nun aus in den nächsten Tagen. Das Kind hat immer noch hohes Fieber. Wenn es die unteren Extremitäten erreicht hat, dann sinkt auch das Fieber nach etwa 3-4 weiteren Tagen. Einige Stellen dieses Exanthems, also Hautausschlags, können auch unterbluten. Das kommt durch eine Störung der kleinsten Gefäße zustande. Etwa 1 von 1000 erkrankten Schulkinder bzw. Jugendlichen stirbt, meist infolge einer Hirnentzündung oder Lungenentzündung.

Bei Kindern, die eine angeborene Störung des Abwehrsystems haben, wie zB. Defekte im T-Zell-System oder die Immunsuppressiva nehmen, z.B. nach Transplantationen oder bei Autoimmunerkrankungen kann der Verlauf auch mal völlig untypisch sein.  Diese Kinder kriegen sehr häufig Lungenentzündungen und eine Enzephalitis (also Hirnentzündung). Daran können sie auch sterben.

Wenn Schwangere erkranken, sprich wenn die Kinder der Impfgegner selbst Kinder bekommen, dann besteht die Gefahr von Fehl- und Frühgeburten. Die Schwangeren bekommen auch sehr häufig Lungenentzündungen.

Eine Masernerkrankung führt fast immer zu einer vorübergehenden Abwehrschwäche von mindestens 6 Wochen. Das Immunsystem des Kindes ist also für mindestens 6 Wochen platt, egal ob nun Homöopathische Wässerchen oder nicht. Das beruht darauf, weil das Virus wie oben schon gesagt, scharf auf Zellen des Lymphsystems ist und sie schädigt. Kann man vielleicht vergleichen mit Leuten, die Immunsuppressiva nehmen müssen, Krebs oder HIV haben, denn die haben allesamt eine Abwehrschwäche. Die Kinder kriegen in der Folge häufig Erkrankungen durch Bakterien, weil der Körper durch das Maserngeschädigte Immunsystem nicht in der Lage ist, sich dagegen zu wehren. Dazu zählen Mittelohrentzündungen, Durchfallerkrankungen, Laryngotracheobronchitis (=Masern-Krupp), Lungenentzündungen (weil das Masernvirus zuvor die Zellen der Atemwegsschleimhaut geschädigt hat), … Bei einem Teil der Kinder hält diese Abwehrschwäche auch für längere Zeit an. Naja, bleibt Masern-Mutti halt mal länger zuhause und riskiert nebenbei ihren Job. Achso, naja, dass Junior so oft krank ist… Masern-Mutti pflegt ihn schon. Das festigt die Mutter-Kind-Beziehung.

Weitere Komplikationen gefällig?

Bei etwa 10% der Kinder (= eins von zehn erkrankten Kindern) treten Fieberkrämpfe auf. Die müssen dann nicht unbedingt mehr auf die Masernerkrankung beschränkt bleiben. 50% der Kinder mit einem komplikationslosen Verlauf haben anschließend EEG-Veränderungen, soll heißen dass sie potentiell gefährdet sind, Krampfanfälle zu bekommen. Dazu kann z.B. das nächste Fieber führen oder Stress etc. Bei den meisten gehen die EEG-Veränderungen wieder weg, bei einigen nicht. Die werden dann halt auch mal Epileptiker. Übrigens führt jeder Epileptische Anfall zu einer passageren Sauerstoffunterversorgung des Gehirns und kann damit zum Zelltod einiger Hirnzellen führen. Je häufiger die Anfälle, desto schlechter fürs Gehirn.

Bei 1 von 500 Schulkindern / Jugendlichen Erkrankten kommt es zu einer Enzephalitis, also Gehirnentzündung. Masern-Mutti kann also schon mal mit dem Abzählen beginnen. Bei Kleinkindern liegt die Rate etwas niedriger mit 1 / 10000. Die Erkrankten haben dann nach Abklingen der Akutsymptomatik der Masernerkrankung wieder Fieber, bekommen Übelkeit und Erbrechen, weiterhin eine Nackensteife, sind benommen, stehen neben sich und kriegen Krampfanfälle. Eines von 5 Kindern und Jugendlichen, die eine Masernenzephalitis bekommen, stirbt daran. Kapiert? Von 2500 masernerkrankten  Schulkindern oder Jugendlichen wird einer an einer Enzephalitis sterben. Die anderen haben in der Regel psychische Veränderungen, was aber nicht gleichzusetzen ist mit dem Erwerb einer inneren Reifung durch die Erkrankung. Es handelt sich dabei um Persönlichkeitsveränderungen, Lernschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten und kann bis zu einer geistigen Retardierung mit lebenslanger Betreuungsbedürftigkeit führen. Ein Teil der Kinder behält auch Lähmungen zurück. Ok, sie können dann immer noch in einer Behindertenwerkstatt arbeiten und sich einen schicken Rollstuhl aussuchen.

Außerdem gibt es da noch die subakute sklerosierende Panenzephalitis, die bei 1 von 500000 Erkrankten auftritt. Ok, jetzt mögen viele sagen, die Chance ist nicht so sonderlich hoch. Zum Glück kann ich da nur antworten, denn diese Spätkomplikation führt definitiv zum Tod. Diese Spätkomplikation tritt etwa 2 bis 8 Jahre nach der Masernerkrankung auf, insbesondere bei denen, die die Erkrankung im frühen Kindesalter durchgemacht haben. Es beginnt mit Verhaltensauffälligkeiten, führt über Muskelstörungen und Krampfanfälle letztlich zur Dezerebrationsstarre = Koma oder Wachkoma, Apalliker, wie auch immer man dazu sagen mag. Die Erkrankung führt wie gesagt immer zum Tod.

Tja, was kann man machen als Arzt? Wenig. Symptomatisch nennen wir das. Heißt, im Notfall kommen die Kinder ins Krankenhaus oder gar auf die Intensivstation zur Überwachung. Bei bakteriellen Infektionen werden Antibiotika gegeben. Man hat bereits versucht bei Kindern mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche (also T-Zell-Defekte, Autoimmunerkrankungen, Transplantationen, Krebs etc.) Ribavirin zu geben, aber darüber gibt es keine Studien und ein Beweis für die Wirksamkeit gibt es bisher noch nicht.

Ansteckungsfähig sind Masernerkrankte 4 Tage vor bis 4 Tage nach Auftreten des Exanthems, also des Hautausschlags.

Bei Kindern mit Immunschwäche, bei denen aus verschiedenen medizinischen Gründen keine Impfung erfolgen konnte, muss bei Kontakt zu Masern-Muttis Liebling innerhalb der ersten drei Tage nach Kontakt geimpft werden. Zusätzlich erhalten diese Kinder Immunglobuline. Dieses Verfahren ist durchaus mit Komplikationen wie allergischen Reaktionen verknüpft und wird nur im Notfall gemacht. Aber es ist eben selbst den vorsorglichsten Eltern nicht immer möglich, ihr Kind vor einem Masern-Spreader zu schützen. Bliebe das Auswandern nach Skandinavien oder USA mit besseren Impfraten…

Eltern der masernkranken Kinder haben nicht nur das Recht auf Selbstbestimmung bezüglich der Impfung. Sie haben auch die Pflicht, ihre Kinder dann zuhause zu isolieren, damit keine anderen angesteckt werden – z.B. Kinder unter 15 Monaten, immungeschwächte oder Kinder die medizinische Kontraindikationen für eine Lebendimpfung haben. Aus meiner Sicht ist jedes Mal, wenn ein ansteckungsfähiges Kind in die Öffentlichkeit kommt, also Bus, Bahn, Supermarkt, Kindergarten, Sparkasse etc… ein fahrlässiges Verhalten der Erziehungsberechtigten. Steckt sich ein anderes an z.B. weil Masern-Muttis Junior in den Kindergarten kommt und mit den kleinsten spielt obwohl krank, würde ich als Mutter glatt eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstatten. Es wäre interessant zu wissen, was dabei rauskommt, denn letztlich kriegen die Eltern der Erkrankten Auflagen vom Gesundheitsamt. Eine Wiederzulassung zu Gemeinschaftseinrichtungen ist erst ab dem 5 Tag nach dem Exanthem wieder möglich, bei Kontaktpersonen frühestens nach 14 Tagen. Heißt, dass alle anderen Kinder aus der Kindergartengruppe 14 Tage nicht in die Einrichtung dürfen sofern sie nicht geimpft sind. Da wird sich Masern-Muttis oder Masern-Papis Arbeitgeber aber freuen.

Jeder Arzt, der nur den Verdacht auf eine Masernerkrankung hat, ist verpflichtet dies dem Gesundheitsamt zu melden.

Fassen wir also zusammen: Von 1000 an Masern erkrankten Schulkindern und Jugendlichen stirbt 1 Kind, in der Regel an einer Enzephalitis oder Lungenentzündung. Von 500 Masernkranken Schulkindern und Jugendlichen kriegt 1 eine Enzephalitis. Eines von 5 Kindern mit einer Enzephalitis stirbt. Sofern die Kinder die Enzephalitis überleben, haben sie in der Regel psychiatrische oder neurologische Störungen zurückbehalten. Die Hälfte aller Kinder mit einem „Normalverlauf“ der Masern, haben Veränderungen im EEG, aus denen sich eine Epilepsie entwickeln kann wenn andere Risikofaktoren hinzukommen. 10% der Kinder kriegen Fieberkrämpfe, die sich nicht auf die Masernerkrankung beschränken müssen. Bei einem von 500000 Masernerkrankten beginnt nach 2 bis 8 Jahren die SSPE, die immer zum Tod führt. Für mindestens 6 Wochen haben alle Masern-Kinder eine Schwäche des Immunsystems, die zu weiteren Folgeinfektionen aller Art führt, unter Umständen auch mit schweren Folgen wie Tod durch Lungenentzündung.

Es gibt eine Impfung ab dem 10. Lebensmonat, Lebendimpfung, Kombination mit Mumps und Röteln, neuerdings auch Windpocken, die nach zweimaliger Impfung zu einem 99% igen Schutz gegen alle Erkrankungen führt. Es ist empfohlen Kinder vor Aufnahme in eine Gemeinschaftseinrichtung zu impfen, da Masern-Muttis überall sind. Impfviren sind nicht auf gesunde Kontaktpersonen übertragbar. Eine Testung auf Antikörper vorher und nachher macht nach derzeitigen Erkenntnissen keinen Sinn. 50% der Eltern, die behaupten, ihr Kind habe die Masern bereits gehabt und brauchen nicht geimpft werden, lügen oder liegen falsch mit ihrer Aussage. Eine bereits durchgemachte Erkrankung oder bereits erfolgte Impfung führt bei Impfung nicht zu Schäden, da die Impfviren durch die vorhandenen Antikörper sofort neutralisiert werden. Und: Es zählen nur DOKUMENTIERTE Impfungen.

Quelle: „Infektionskrankheiten“ von Suttorp, Mielke, Kiehl, Stück aus dem Georg-Thieme-Verlag und RKI-Homepage Seite zu Masern

Links:

Wikipedia

Robert-Koch-Institut (RKI)


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40 responses

3 04 2008
Joachim

Bin ich der einzige der Angst hat auszuticken, wenn einem so ein „Impfgegner“ gegenüber sitzt?

3 04 2008
Michael

Danke für diesen Beitrag. Den sollte man so manchen Leuten solange zu lesen geben, bis sie ihn wirklich verstanden haben.

3 04 2008
Monika

Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag. In der Hoffnung als Multiplikator dieses Beitrages wirken zu können: Hinweis auf einen Beitrag im Assistenzarztblog: Warum Masernimpfungen enorm wichtig sind –
noch ein „Trackback“ 😉

3 04 2008
Kiba

Was habe ich mir schon den Mund fusselig geredet, bei dem Versuch Impfgegner mit Argumenten zu überzeugen. Es geht nicht. Was nicht zuletzt an der massiven Impfgegnerlobby liegt, die unappetitlicherweise sehr oft auf die Neue Germanische Medizin zurückzuführen ist. (Der Name legt nahe, was dahinter steckt.)
Da wird mit Ängsten und Falschinformationen gespielt und wir alle, die wir an Impfungen glauben, sind entweder von der Pharmalobby gekauft (du als Arzt sowieso) oder naiv und leichtgläubig.

Trotzdem: Solche Beiträge sind wichtig und richtig. Danke dafür!

4 04 2008
emergency_doc

Schöne und informative Zusammenfassung. Ob´s jedoch bei überzeugten Alternativ-Aposteln hilft, wage ich zu bezweifeln. Traurig. Läuft halt wohl
doch auf „survival of the fittest“ hinaus. Supranasal wie auch vom Impfstatus 🙂

7 04 2008
WeiterGen

Masernepidemie durch Anthroposophie…

In Österreich kommt es aktuell zu einer Masernepidemie. In den letzten drei Wochen wurden alleine im Raum Salzburg 178 aktuelle Fälle gemeldet (zum Vergleich: In ganz Deutschland im Jahr 2007: 567)…

7 04 2008
MountainKing

Wer starke Nerven besitzt, kann sich folgenden Thread von Anhängern der genannten Germanischen Neuen Medizin und deren „Impfexperten“ Dr. Lanka zu Gemüte führen:

http://www.faktor-l.de/viewtopic.php?t=1700

Es geht um einen Vortrag, gehalten (wo sonst) in der Rudolf-Steiner-Schule Hamburg-Farmsen.

11 04 2008
dunni

In Freiburg wurde jetzt eine Schule wegen eines Masernausbruchs geschlossen.
Mehr unter http://www.n24.de/news/newsitem_677763.html

28 04 2008
Chemiker online

Kurzes am Morgen…

Flugshow – Bin ich der einzige, der vielleicht die Flugkünste bewundern mag, aber niemals, alleine schon wegen den Erinnerungen an andere Katastrophen nie bei einer Flugshow dabei sein will? Mich verwundert es immer wieder, wie viele Leute zu soet…

29 04 2008
Peter

Man muß für sich selbst und seine Kinder sorgen und sich impfen lassen. Bei Impfgegner kann ich nur mit den Schultern zucken und an die Evolution denken: Surviving of the fittest.
Leid können einem nur die Kinder dieser Eltern tun.

1 05 2008
cobra

Ein sehr guter Beitrag. Danke. Weiter so!

3 05 2008
There ain’t no cure for love « Begrenzte Wissenschaft

[…] deutsche Beiträge zur Impfdebatte gibt es beim Assistenzarzt, WeiterGen, Hinterm Mond gleich links und dem […]

4 05 2008
A,Schoenbohm

Dieser Artikel hat mich sehr berührt, auf der einen Seite zeigt er eine gewisse Ironie, auf der anderen Seite ist es die 100% tige Warheit. Ich selbst habe einen Sohn, der im Alter von 6 MONATEN (konnte also noch nicht geimpft werden), die Masern hatte, 10 Jahre dann alles normal und dann so wie beschrieben……..Es ist die Hölle; ich weiss wovon ich rede.
Nicht impfen ist der pure Wahnsinn

5 05 2008
Teddy

Ich bin der Papa zu dem Kind, von dem A.Schoenbohm (Anke) schreibt.
Es ist ein sehr guter, extrem treffender Artikel. Dem Autor sei Dank. Wir haben dieses Problem (der SSPE) zuhause: ein Kind, lebhaft, voller Energie und Lebensfreude, zerstört von einem Masernvirus, den es sich gefangen hatte, als es noch zu klein war, geschützt zu werden. Eingefangen von anderen, älteren und nicht-geimpften Kindern in einem „Elterninitiativ-Kinderladen“ in Berlin.
Jeder Impfgegner sei eingeladen, uns zu besuchen, und selber mit anzusehen, wie ein Leben zerstört wurde… durch Nicht-Impfen! Schaut Euch die Website aktion-max.de an. Gegen Masern nicht zu impfen grenzt an ein Verbechen, ist nichts anderes als Körperverletzung!!

6 05 2008
subfornikalorgan » SSPE

[…] renne – bei den mir geneigten Lesern – vermutlich offene Türen ein, aber dieses Schicksal und diese Fakten lassen mich nicht los – und sind einfach zu wichtig. Der kinderdok und assistenzarzt haben darauf […]

6 05 2008
Ute Gerhardt im World Wild Web

[…] Masern – ein paar Fakten (via Kinderdok) Ich kann, glaube ich, von Glück sagen, daß ich selbst die Masern mit 6 Jahren relativ glimpflich überstanden habe. Wie besch…en es mir damals allerdings ging, weiß ich heute noch. Meinen Kindern können Masern-Muttis und deren Sprößlinge aller Wahrscheinlichkeit nach gottseidank nichts anhaben. Aber es wäre nicht das erste Mal, daß ich einer Mutter begegne, die Impfungenen nach eigenem Gutdünken ausläßt, im Glauben, ihrem Kind etwas Gutes zu tun – und die dann schmerzlich erkennen muß: „Wenn ich gewußt hätte, wie schlimm das ist, hätte ich auf jeden Fall doch impfen lassen.“ Tja. Rubrik: Gefunden […]

8 05 2008
Die Hypnosekröte » Blog Archiv » Lesen, Nachdenken, Weitersagen!

[…] Masern – Ein paar Fakten […]

9 05 2008
Masern, der Sensemann und Eltern | DER MISANTHROP

[…] Impfgegner nachvollziehen, doch sie verstehen, das werde ich nie können… Assistenzarzt – Masern – Ein paar Fakten [↩] « Verbrecherische Meinungsfreiheit Dieser Eintrag wurde von Benjamin B. […]

10 05 2008
Offtopic: Impfungen « DissBlog

[…] einem Impfgegner hatte): Beim Assitenzarzt befindet sich ein lesenswerter Artikel über die Masern: Link. Bitte lesen und […]

24 05 2008
giftzwerg

Danke. Schöner Beitrag.

11 06 2008
Glück gehabt « Löwenzahn

[…] 11, 2008 · No Comments Glück gehabt würd ich mal meinen. Ãœber Umwege bin ich grade auf diesen Post vom Assistenzarzt […]

4 07 2008
ama

Hier der neueste Stand: 2 Todeskandidaten durch SSPE, wobei BEIDE Infektion am gleichen Tag am gleichen Ort durch das Kind von Impfgegnern erfolgten:

http://www.pharmamafia.de

7 07 2008
Stefan

Danke für diesen Beitrag, der leider aufgrund der derzeitigen Meldungen aus Bad Salzuflen (siehe Kommentar oben von ama) traurige Aktualität erlangt. Ärzte fordern jetzt wieder nachdrücklich, dass Kinder vor dem Besuch von Tagesstätten etc. alle von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen nachweisen müssen – und das ist zu unterstützen, um tragische Fälle wie in Bad Salzuflen künftig zu vermeiden! Denn wer will es mit seinem Gewissen vereinbaren müssen, aus kruden Weltanschauungsgründen den Tod des eigenen und anderer Kinder zu verantworten?! Mehr dazu auch im Weblog der GWUP: http://blog.gwup.net/2008/07/04/achtung-impfgegner-masern-sind-todliche-gefahr/

1 08 2008
Harlekin

Deine Motive in allen Ehren, aber man merkt, dass ein gutinformierter medizinischer Laie schreibt.

So sehr Impfungen eine Frage der Solidarität sind, und so wünschenswert ein Impfkonzept wäre, dem alle folgen, so voller Fehler ist leider diese Welt. Wer dieses Problem aus langjähriger Praxis kennt, wüsste, dass es trotz allem berechtigten Zorn nur mit Überzeugen geht. Das widerum funkioniert nur mit viel Geduld und Argumenten, aber nie mit Belehrung, Spott und Hohn. Dein Artikel ist leider in Form und Inhalt nicht geeignet, zu überzeugen, er provoziert bloss die, die es zu überzeugen gilt. Schade um den epischen Text.

Vermutlich klinge ich jetzt genau so belehrend wie der kritisierte Artikel, drum als Wiedergutmachung noch einen konstruktiven Vorschlag bevor ich schweige:

Da eine Impfpflicht leider nicht durchsetzbar ist, könnte man doch (wie hier schon zitiert) die Aufnahme in Kindergärten, Vorschulen etc. von der Vollständigkeit des Impfpasses abhängig machen. Man hätte gute Argumente, die unmittlebar erfahrbar wären, nämlich den Schutz der anderen Kinder, und die Eltern, denen ihre Entscheidungsmacht so wichtig ist, hätten eine Wahl. Sie könnten sich dann entscheiden, ob ihnen das sehr theoretische Gut der Impfverweigerung mehr wert ist, als der Zugang ihrer Kinder zum öffentlichen Leben.

1 08 2008
Harlekin

Sorry, den gutinfomierten Laien nehme ich zurück. Dachte der Beitrag wäre von Hypnosekröte. Sorry, sorry, sorry, mea culpa, mea maxima culpa …

1 08 2008
Assistenzarzt

@Harlekin: Sag nicht, du brauchst ne beglaubigte Kopie meiner Approbation… Ich bin neben meiner Zwangsmitgliedschaft in der ÄK, meiner Mitgliedschaft im MB und DGIM untere anderem auch Mitglied im Forum Impfende Ärzte, Fachverband Reisemedizin und habe ein aktuelles Impfzertifikat (im Gegensatz zu 97% meiner Klinikkollegen und Vorgesetzten). Sonst noch was?
„…aber man merkt, dass ein gutinformierter medizinischer Laie schreibt…“
Dieser Artikel ist so geschrieben, dass ihn auch Laien ohne den Kurs Medizinische Terminologie verstehen können. Hätte ich einen Fachartikel schreiben wollen, hätte ich mir einen Ort mit höherem Impact gesucht.

Es ist kein Spott und Hohn, es ist der pure Sarkasmus aus der Hilflosigkeit heraus, dass es eben nicht so ist und Minister das Kreuz haben durchzusetzen, dass es Aufnahmebedingungen für Kindergärten und Schulen gibt wie in den USA und dass die Gesundheitsämter zu wenig Mitarbeiter haben, um den Masern-Muttis mal eins auf die Finger zu geben, wenn sie sich nicht an die Anweisungen halten, die sie bekommen haben. Ja, ich wollte provozieren, vielleicht bringts mal einige zum Nachdenken. Denn die reine Ãœberzeugungsarbeit nützt selten was – ähnlich wie bei Rauchern… Und es ging mir nicht allein um das zum Impfen bekehren, sondern auch darum, dass man sein Verhalten dann eben anpassen muss, wenn man sich nicht impfen lässt, um andere unfreiwillig ungeimpfte zu schützen – freies Land und Rechtsstaat in dem man Rechte (auf Nichtimpfen) und Pflichten hat (die Gesundheit anderer zu respektieren und das IfsG zu akzeptieren).

„…nur mit viel Geduld und Argumenten…“ – deinen Glauben möcht ich haben… es gibt immer Unbelehrbare, aber die muss man auch nicht zwingen sich impfen zu lassen bzw. die Kinder, schließlich sind wir wie gesagt ein freies Land. Es würde schon reichen, wenn man die Maßnahmen aus dem IfsG konsequent umsetzen könnte und das auch entsprechend kontrollieren. Ein Masern-diagnostiziertes Kind gehört nunmal nicht in den Kindergarten oder die -krippe wo jüngere Ungeimpfte sind. Eltern die sowas machen sind grob fahrlässig.

„… Aufnahme in Kindergärten, Vorschulen etc. von der Vollständigkeit des Impfpasses abhängig machen. Man hätte gute Argumente, die unmittlebar erfahrbar wären, nämlich den Schutz der anderen Kinder, und die Eltern, denen ihre Entscheidungsmacht so wichtig ist, hätten eine Wahl. Sie könnten sich dann entscheiden, ob ihnen das sehr theoretische Gut der Impfverweigerung mehr wert ist, als der Zugang ihrer Kinder zum öffentlichen Leben.“ – Es gibt eine Schulpflicht in Deutschland. Die Bedingung für den Schulzugang, dass Kinder geimpft sein müssen, käme in den Augen der unbelehrbaren Eltern mit freiem Willen einem Impfzwang gleich. Und mit Sicherheit kann man dagegen klagen. Sollte es jemals dazu kommen, dass es für alle Schulen vorgeschrieben ist, einen kompletten Impfschutz gegen z.B. Masern zu haben, dann wird es wohl den juristischen Weg bis in die letzte Instanz gehen. Ansonsten sind deine Idealvorstellungen bzgl der Impfpflicht für Schulkinder nahe an den meinen, aber das kannste in diesem Land vergessen.

1 08 2008
Assistenzarzt

@Harlekin: dir sei verziehen. Aber Hypnosekröte is in ein paar Wochen auch ein Voll-Doc. 😉
PS: War grad am tippen, während dein zweites posting kam.

2 08 2008
Harlekin

Wie gesagt, sorry für den polemischen „gut informierten Laien“ … So, so, Hypnosekröte macht also Examen … viel Erfolg!

Einer meiner ehemaligen Chefs hat mal gesagt (natürlich in nasalem Schlaumeierdeutsch mit entsprechend elaborierter Wortwahl, aber sinngemäs): Ein Volldoc ist man frühestens mit zehn Jahren Berufserfahrung. Bis dahin gilt man höchstens als gutinformierter Laie.

Mit jedem weiteren Berufsjahr (derzeit das sechste) weiss ich, dass er recht hatte. Und wer nicht das erste Assistentenjahr überstanden hat, kennt den Unterschied zwischen Doktorspielen und ärztlichem Alltag sowieso nicht (Vorsicht Ironie).

Ich weiss, es ist schwer zu akzeptieren, bei dringlichen Problemen, Geduld und die verschleissende Ãœberzeugungsarbeit des Arguments einzufordern. Aber in einem freien Land ist dies der einzige Weg.

Ich habe die Schule in meiner Aufzählung (s.o.) übrigens genau aus den von Dir angeführten Gründen nicht genannt. Die Idee war vielmehr, dass Kindergarten, Vorschule, private Förderklassen, Sportvereine etc. ja freiwillig sind. Gleichzeitig wird die Mehrzahl der Kinder vor dem Schulalter dort durchgeschleust, so dass die Impfrate deutlich erhöht würde.

24 08 2008
Manuel Büntig

Toller Beitrag! Endlich mal jemand, der die Fakten glasklar darstellt. Meine Frage: Was sind die hauptsächlichen Befürchtungen der Impfgegner bei einer Masernimpfung? Hab ein bißchen rumgegoogelt und außer der wissenschaftlich umstrittenen impfbedingten Gehirnentzündung bei 1 zu 1 Mio. Fällen (siehe http://www.gesundheit-heute.de/gh/ebene3.html?id=2351) habe ich keine konkreten Argumente gefunden! Wie begründen Impfgegner die Ablehung des Masernimpfstoffes?
LG, M. Büntig
PS: Hier schreibt ein wirklicher medizinischer Laie – danke für eine verständliche Antwort… 😉

29 07 2009
Andreas Kyriacou über Manches » Hier etwas sinnvolles eintragen » Europameister im Kinderkrankheiten verbreiten

[…] ein paar Fakten: Mehr als 13001 Personen sind in der Schweiz seit Jahresbeginn an Masern erkrankt – Mitte […]

19 01 2010
ssssssssss

Es ist doch unglaublich, gibt man bei google
Masernimpfung
ein, so handelt es sich schon bei dem zweiten Beitrag um einen von Impfgegnern.

25 08 2010
Vermeidbarer Maserntod in Deutschland

[…] Anzahl der Masernerkrankungen – und damit der gefährdeten Kinder – steigt übrigens in Deutschland wieder an. 2010 […]

11 10 2010
Niko

Erschreckend, dass Menschen selbst in der heutigen Zeit wichtige Impfungen für sich und ihre Kinder abschlagen…

26 10 2012
Name

danke für den Artikel
allerdings ist der Begriff „Masern-Mutti“ sexistisch, nur die Frau kümmert sich ums Kind oder was? und wenn die Frau es nicht rafft, der Masernvater ist per se von Verantwortung frei oder was?

27 04 2014
Eva

Sehe ich auch so!

16 11 2013
nadar

> Früher waren die Masern vorwiegend bei Kleinkindern aufgetreten, heute
> eher im Schulkindalter und bei Jugendlichen. Letzteres hat negative
> Konsequenzen für die Todesrate.

Wenn etwas negative Konsequenzen für die Todesrate hat, ist das doch positiv – oder? 😉

27 04 2014
Eva

Ich bin durch Googeln gerade auf diesen Beitrag gestoßen und fand ihn sehr informativ. Er macht mich jedoch auch ein bisschen traurig. Ich versuche mich nämlich gerade zu informieren weil ich schwanger bin und keine Immunität gegen Masern habe, trotz gewissenhafter Impfungen vor der geplanten Schwangerschaft. Und ich arbeite in einer Kindertagesstätte. Dann werde ich mal beten, dass die Kinder dort alle geimpft sind und das die Impfungen sngeschlagen haben…

3 06 2014
Masern, der Sensemann und Eltern | ars libertatis

[…] – Masern – Ein paar Fakten […]

23 04 2015
5 02 2019
Masernepidemie durch Anthroposophie – WeiterGen

[…] von Martin Rundkvist auf Scienceblogs.com. Wie von Monika in den Kommentaren erwähnt, hier ein ausführlicher Artikel über Masern im Assistenzarzt-Blog Ein guter Artikel (mit 80! Kommentaren) auf einem guten Blog mit […]

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