Nachhilfe fürs ZDF-Traumschiff

11 02 2018

Neulich auf dem ZDF: Gegenprogramm zum DFB-Pokal. Das Traumschff. Dieses Mal in Macau.
Grober Inhalt eines der Handlungsstränge: Frau geht von Yacht über Bord weil Ehemann die Lebensversicherung braucht, um abzuhauen. Sie treibt Ca 28 h im Meer und wird dann heldenhaft vom Kapitän entdeckt. Ok, DAS ist schon cool von einem Typen wie Sascha Heyn gerettet zu werden. Ok, gerettet wurde sie dann in einem Mann-über-Bord Manöver der Besatzung. Aus dem Wasser gezogen, dann auf dem Beiboot der Schiffsarzt, der ihr obwohl sie völlig neben sich ist und halb bewusstlos, Wasser einflößt.
Die Schiffe haben trainierte Teams für das Manöver. Was aber absolute Sch… war, ist mal wieder die Tatsache, dass ein Film mit einer derart hohen Einschaltquote falsche Erstmaßnahmen zeigt, die sich die Leute dann leider oft merken.
Wenn jmd. nach 28h aus dem Wasser geborgen wird und noch lebt, was eher ungewöhnlich ist, dann muss man ihn liegend bergen. Also waagerecht. Durch den Aufenthalt im Wasser wird die Körperflüssigkeit umverteilt, die Kreislauf passt sich an. Zieht man jemanden senkrecht aus dem Wasser, versackt das Blut / Volumen plötzlich nach unten in die Beine, der Kreislauf kollabiert, der Schiffbrüchige wird bewusstlos. Zudem kann warmes Blut aus der Körpermitte in die Beine sacken, die Unterkühlung kann verstärkt werden. Daher gibt es Käfige oder Matten, in die der Schiffbrüchige eingerollt wird und dann waagerecht auf das Beiboot geholt. Von da aus waagerecht weiter an Bord, im Idealfall. Dort übernimmt dann erst der Schiffsarzt. Bei einer Person, die nicht voll bei Bewußtsein ist, da verbietet es sich, Trinken einzuflößen, sie können sich verschlucken und eine Lungenentzündung bekommen. Außerdem pellt man die Leute nicht sofort aus den kalten nassen Sachen sondern wickelt,eine warme Decke drum, damit kaltes Blut aus den Extremitäten nicht in den körperkern kommt. Zudem ist, wenn Patient wach ist, warmer Tee mit Zucker günstiger. Und Glucose als Infusion, möglichst vorgewärmt. Damit der Körper Treibstoff für die Muskeln bekommt, um zu Zittern und die Temperatur selbst zu erhöhen. Erwärmt werden muss langsam. Egal ob aktiv oder passiv.
Ich würde mich wirklich freuen, wenn auf solche Details genauso geachtet wird, wie auf den Sitz der Mütze von Kapitän Burger. Die Zuschauer merken sich das wirklich und rufen im Zweifelsfalle diese Infos ab, die sie mal irgendwo gesehen haben. Gebt euch wenigstens Mühe dabei, etwas korrekter zu arbeiten. Ich lasse mich gerne engagieren als Berater…





Assistenzarzt fragt – Teil 23

31 10 2010

Heute:

Mit welcher Wette könnte sich ein Arzt bei „Wetten dass..??“ bewerben?

Und welcher Arzt wäre bereit, das zu tun? (Assistenzarzt jedenfalls nicht, viiiiiiel zu feige…)

Hat sich schon jemand (Arzt, Krankenschwester/pfleger/Retter etc.) bei „Wetten dass..??“ beworben bzw. teilgenommen und wenn ja, mit welcher Wette?





Dr. House – wer mit wem?

2 04 2008

Na, gestern auch wieder Dr. House gesehen? Vom Fall her mal was originelles. Daddy will für seine neue Geliebte toll sein und schmiert sich über und über mit Testosteron-Creme ein und am Ende kriegen seine Kiddys die Folgen zu spüren. Viagra geht doch einfacher und komplikationsloser. Zumindest wäre es für seine Kinder besser gewesen.

 So, Chase ist in Cameron verknallt. Aber Cameron sagt, sie will nichts von Chase. Kann es sein, dass sie nur verdrängt? Frauen und „Nur-Sex-Beziehungen“ das geht doch irgendwie nicht, wir wollen immer das etwas Gefühl dabei ist. Sag ich jedenfalls. Ich sage auch, Cameron kann es emotional nicht zu lassen, sich an einen Typen wie Chase zu binden, weil sie den eigenen Entwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen hat, um mal eine Beziehung anzunehmen ohne sich um denjenigen dann auch pflegerisch zu bemühen. Na, da sind wir doch alle mal gespannt, ob Chase es schafft ihr Herz zu erobern.

Und wie war das doch gleich mit Wilson und Cuddy? Ich hatte schon öfter das Gefühl, da könnte was sein. Wilson geht mit ihr ins Theater. House hat sich einen Spaß gemacht und Wilson Blumen in Cuddys Namen geschickt. Ich fand ja Wilson klasse, wie er nachher House veralbert hat und kurz so tat, als sei er in Cuddy verliebt. Und wie er zu House meinte, er geht jetzt in ihr Büro und küsst sie. Herrlich. Schade eigentlich, dass er das nur gespielt hat. Also ich glaube, die beiden haben was füreinander übrig. Tja, aber wenn man mich fragt… ich tippe ja darauf, dass House in Cuddy verschossen ist. Er beobachtet, mit wem sie ausgeht, ist permanent in ihrer Nähe sobald ein anderer auftaucht, er will wissen wie weit Wilson gehen würde bzw. ob der was will und weil er sich nicht sicher ist, lässt er Testballons steigen.

Hej, was meint ihr?

Und wehe es sagt mir jemand, wie es weitergeht in den nächsten Folgen oder Staffel 4…  





Wurde ja auch Zeit

5 02 2008

So, endlich hat RTL auf seiner Internetseite bekannt gegeben, wann es mit dem zweiten Teil der 3. Staffel „Dr. House“ losgeht. Ab 4. März werden die noch ausstehenden 7 Folgen gezeigt. Und, war das jetzt so schwer, sich zu entschließen, die Folgen mal zu senden? Ich hab House-Entzugssymptome. Die jetzt wiederholten Folgen kenne ich. Wo ist da die Herausforderung zum Mitdenken? Der Geist will Futter. Wie Hercule Poirot* immer sagte „die kleinen grauen Zellen wollen arbeiten“.
Und… ich gebe es zu… seit ich House gucke, fange ich bei kniffligen Fällen auch schon an, mir eine imaginäre weiße Tafel aufzustellen, auf die ich im Geiste die Symptome schreibe und daneben die möglichen Differentialdiagnosen. Das habe ich mir vorher auch immer überlegt. Aber nie war es in einer so medial ansprechenden Version in meinem Kopf… 🙂 Ich habe in den Jahren meiner immer noch andauernden internistischen Ausbildung herausgefunden, dass die interessantesten Fälle in der Rheumatologie / Autoimmunerkrankungen, Endokrinologie und bei selteneren Infektionskrankheiten zu finden sind. Was andere Fachgebiete angeht, ist die Pädiatrie und die Neurologie noch zu ergänzen. Wenn man sich die House-Folgen ansieht, ist zu erkennen, dass sich diese Erkenntnis auch in der Wahl der Fälle spiegelt. Im Übrigen kommt der Chirurg immer erst ins Spiel, wenn die cleveren Leutchens die Diagnose gestellt haben… 🙂  

* Romanfigur von Agatha Christie (für alle diejenigen, die sonst nur CSI kennen).





Wie man aus House einen Kaugummi macht

29 01 2008

Das geht ganz einfach. Man nenne sich RTL und kaufe die Rechte an einer netten TV-Serie. Dann füttere man die Fans an und sende bis 4. Dezember den ersten Teil der 3. Staffel. Anschließend plötzlich aufhören und nur Wiederholungen senden. Nachfolgend lasse man bei allmählich sinkenden Quoten und genervten Fans die Nachricht streuen, dass es ab 29. Januar wieder weitergeht mit dem zweiten Teil der Staffel 3. Und sende dann doch wieder nur eine Folge aus Staffel 2, die die Fans sich seit über einem halben Jahr auch auf DVD angucken können – und zwar ohne 10 Minuten -Werbeblöcke. Und die Fans sitzen wieder brav in Erwartung von neuem Input vor dem Fernseher. Fertig ist der Kaugummi. Einfach nur wieder und wieder kauen, obwohl was Frisches in der Kühltruhe lagert. Zuschauer-Verarsche könnte man auch sagen. Ich will endlich die neuen Folgen sehen! Man, wird Zeit, dass die auf DVD kommen, dann ist man unabhängig von diesen Werbeblock-Gängeleien und sein eigener Programmdirektor.





Ich bin ein Star…

19 01 2008

Ich weiß  nicht, welchen Narren ich an der Sendung „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ von RTL gefressen habe, aber irgendwie gucke ich die Sendung sofern ich nicht gerade Dienst habe. Dabei schimpfe ich die ganze Zeit, wie jemand sich sowas antun kann. Gerade diejenigen, die in Gruppensituationen schwächere Positionen einnehmen und sensibler sind, sind bei einer zusätzlich dazukommenden Isolationssituation wie in dem Camp, einer enormen psychischen Belastung ausgesetzt. Beispiele sind Lisa, Julia und Ross. Die drei finde ich zu lieb und zu nett für die anderen Dschungelbewohner. Tomekk ist ein Macho und Primitivling, sexistisch, stets unter der Gürtellinie mit seinen Kommentaren, egoistisch und kann nicht mit Kritik umgehen. Beste Voraussetzungen also… Eike als Ex-Mannschaftssportler nicht weit von Tomekk entfernt, wo ich mich ehrlich frage, wie konnte der mit den anderen in der Mannschaft klar kommen als er noch Profi-Sportler war? Barbara schwebt über allem, ich finde sie tough und muss ehrlich sagen, dass ich glaube, sie ist der Favorit für die Dschungel-Queen. Isabell tat mir etwas leid mit der Dschungel-Prüfung. Hat sich wacker geschlagen, kommt völlig verdreckt und über die Ekel-Grenze hinaus zugemistet ins Camp und die Herren Tomekk und Co beschweren sich, dass sie sich erst waschen geht anstatt zu sagen, wieviel Sterne sie hat. Hee, schon mal was von Empathie gehört? Bata ist die graue Eminenz. Ross der kleine Exot, quasi Küblböcks Nachfolger nur um Längen reifer. Michaela erstaunt mich, ich hätte nicht gedacht, dass sie intelligent und teamfähig ist. Meine Vorurteile waren nicht gerechtfertigt. Vielleicht lernt der Zuschauer sie endlich anders kennen.

Ich frage mich wie bei den anderen Staffeln auch, was dieser „Dr. Bob“ eigentlich für ein seltsamer Vogel ist. Wenn ich ihn sehe, kann ich mir kaum vorstellen, dass das ein Arzt ist. Er sieht eher aus, wie ein bezahlter Statist. Seine medizinischen Hinweise beschränken sich auf „setz die Brille auf“ oder „wenn das Wasser kommt, dann halt die Luft an“. Wichtiger hätte ich gefunden, ob die Krokodilbisse zu ernsten Verletzungen führen, ob man allergische Reaktionen bekommen kann, wenn man diese Insekten in den Mund nimmt oder wie gefährlich Bisse der Skorpione sind.
Sein größter Einsatz war heute, als Lisa Bund mit Bauchschmerzen aus dem Camp gebracht wurde. Nun ja, RTL dementiert ja fleißig, dass die Dschungelprüfung mit dem in den Mund nehmen von Viehzeugs was damit zu tun hat. Auch das Essen soll nicht schuld sein. Erst recht nicht der Streß, den die Isolation, Gruppendruck, Intrigen, Streitereien, unterkalorische Ernährung bei stärkerem Kalorienverbrauch, die hygienischen Bedingungen, Ungeziefer und das Bangen vor der nächsten Ekelprüfung mit sich bringen. Die Aussicht 50000 Euro Honorar wirken auf jeden Fall extrem stabilisierend auf Kandidaten, die krampfhaft versuchen, in der Showbranche Fuß zu fassen bzw. wieder einen Fuß auf den Boden zu kriegen. Nein, bei sowas bekommt man keine Akute Gastritis, wie gemeldet wurde. Wovon denn dann? Wir können ja mal die Ursachen durchgehen:

1. Erreger. Da das Essen ja clean gewesen sein soll und alle anderen gesund sind, scheiden die eigentlich aus. Außer Sonja und Dickerchen Dirk haben was eingeschleppt (viral), wo sich Lisa angesteckt hat. Aber Kontakt zu kurz und nicht direkt, also unwahrscheinlich. Die anderen waren ja schon im Camp und sind alle gesund, von denen kann sie es nicht haben. Wie stehts eigentlich mit der Sauberkeit des Trinkwassers? Aber auch da hätten durchaus andere krank sein können / müssen und sind es (bisher jedenfalls) nicht. Erbrochen hat Lisa jedenfalls in den gezeigten Beiträgen auch nicht.

2. chemisch-toxisch. Lisa hat nichts von der Weinflasche getrunken, wohl keine seltenen Kräuter geraucht und die Insekten sollens ja auch nicht gewesen sein. Soweit erkennbar hat Lisa auch keine Schmerzmittel oder ähnliches gefuttert.

3. Strahlenschäden und Chemotherapie. Naja, so stark ist die Bestrahlung durch das Ozonloch nun auch wieder nicht.

4. Typ A – Gastritis = Autoimmun. Die hätte Lisa schon vorher gehabt und nicht erst im Camp.

Was bliebe ist… Streß. Die Streßgastritis ist eine sehr häufige Erkrankung. Oft auch verbunden mit Refluxbeschwerden etc. Aber Lisa hatte ja auf gar keinen Fall Streß. Wo bitte ist die Kneifzange, ich würd mir gerne eine Hose anziehen…

Hier mal, was die WELT dazu sagt.

http://www.welt.de/fernsehen/article1570885/Lisa_Bund_vor_Ausstieg_aus_Dschungel-Show.html

Also ich bin zur Dschungel-Sendung etwas ambivalent. Auf der einen Seite guck ich es gerne, auf der anderen frage ich mich, warum dort jemand hingeht und sich das antut und warum die die Leute mit Ekelprüfungen traktieren (und wieso sie solche dämlichen Fragen bei der Schatzkiste haben). Was sportliches (wie es ja zum Teil auch vorkommt), wissenschaftliches / allgemeinwissenförderndes / intelligentes, ökobewußtes (ist ja in derzeit) oder so hätte es doch auch getan. Auch sowas kann man spannend gestalten. Man gucke sich nur die ganzen Sendungen an wie „Clever!“ und ähnliches.

Übrigens glaube ich, dass Camp-Ratte „Mausi“ eine zahme ist, so wie die sich verhält. Auch die anderen Ratten sind wohl Menschen gewohnt, sonst hätten sie eher reißaus genommen. Was passiert eigentlich mit den ganzen Mehlwürmern und Kakerlaken? Gehen die hinterher an Zoos zur Fütterung?





Zukunft von Dr. House

11 01 2008

Ich habe grad auf Wikipedia gelesen, dass es Ende Januar endlich mit dem zweiten Teil der 3. Staffel weitergeht. Aber was mich überraschte: Chase, Cameron und Foreman kündigen am Ende und gehen. Ok, das kommt derzeit unter Ärzten häufig vor… House muss sich in Staffel 4 ein neues Team zusammenstellen. Kann mir irgendjemand erklären, warum die Drehbuchautoren sowas machen? Das ist doch eigentlich ein ziemliches Risiko, eine Erfolgsserie in den grundlegenden Charakteren zu verändern. Ist House dann noch House? Funktioniert das System dann eigentlich noch? Wird das dann noch die Serie sein, die etwas anderes war?





Entdeckungen zu Weihnachten

25 12 2007

Na, habt Ihr den Heiligabend gut überstanden? Ich gab mich der Schenkerei, Geschenkeauspackerei, Völlerei, Faulenzerei, TV-Guckerei und einigen anderen Dingen hin…

Meine wichtigste Erkenntnis zum Fest: Der Weihnachtsmann hat keinen Schlitten. Nein, er hat einen alten grünen Lieferwagen mit weißem Dach. Und einen Helfer mit einem weißen Pullover. Ich habs genau gesehen, als er in den Hausaufgang nebenan gegangen ist gestern abend. Ich schwöre! Weihnachtswichtelehrenwort.

Eine weitere Erkenntnis: Wenn man die Woche(n) vorher nicht so recht Appetit hatte, weil krank und man sowieso weder schmeckt noch riecht, dann hat man Heiligabend um so mehr Hunger… 🙂 Nun ja, ich fürchte, heute wird ein langer Spaziergang fällig. Mal sehen, was meine Sinusitis dazu sagt.

Ich habe mir heute mal das Vergnügen gegönnt RBB zu gucken. Für alle, die es nicht wissen: Das ist das dritte Programm von ARD für den Raum Berlin – Brandenburg. Bei uns ist es über Kabel natürlich nicht zu kriegen. Für MeckPomm steht rundfunkstaatsvertragsentsprechend nur der NDR zur Verfügung, wo man uns quotenmäßig repräsentiert mit etwa 75 Minuten pro Tag plus einmal alle zwei-drei Wochen sonntagabends ne Sendung. Ja, man könnte sich fast als Anhängsel oder Stiefkind fühlen. Von den abertausenden Wiederholungen, die gebracht werden, sind eigentlich so gut wie keine aus dem Osten, also ich meine jetzt aus DDR-Zeiten. Naja, dürfte einem Wessi von z.B. Niedersachsen an der Holländischen Grenze auch schwer zu vermitteln sein.

Weil die MeckPommis sich mal in den 90er Jahren beschwert haben, dass sie sich so wenig im NDR wiederfinden, wurde uns genehmigt, dass der MDR ins Kabelnetz eingespeist wird. Das ist zeitweise auch ganz lustig und es ist schon ossi-gerechter, weil dort z.B. Außenseiter-Spitzenreiter und andere Dinge laufen. Die schönen alten DEFA-Märchenfilme (die DVD kostet mindestens 8,99 Euronen – also mehr als manch Hollywood-Schinken) liefen früher nur auf MDR und RBB, inzwischen haben auch WDR und BR entdeckt, dass die Kinder und Erwachsenen drauf schwören und bringen sie regelmäßig zu Weihnachten.

Und warum nun ausgerechnet RBB? Was ist daran besonders? Da läuft jedes Jahr zu Weihnachten „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“. Zwar nur die alten Wiederholungen von vor 20 Jahren (also dieses Jahr die Sendung von 1987 aus Gera), aber es ist etwas besonderes für mich und viele Ossis zu Weihnachten, so wie der Baum, der Spaziergang am Heiligabend, der Kartoffelsalat. Es ist ein Stück unserer Identität. Es gehört dazu wie Silvester das „Dinner for One“ im Westen. Da, wie gesagt, RBB aus unserem Kabelnetz dank hoher Gebühren fern gehalten wird, konnte ich es die letzten Jahre nicht sehen. Aber dank der TV-Karte an meinem Laptop mit DVBT oder wie das heißt (das neue terristrische Antennenfernsehen), habe ich ab jetzt eine Chance auf RBB. Dummerweise sind wir am Rand des Sendegebietes in MV. Es sind nur 2 Funktürme damit ausgerüstet. Aber mit etwas Alufolie (selbst ist der Ossi) an der Antenne als Vergrößerung der Empfangsfläche und nahe am Fenster ging es auch ohne Außenantenne und Verstärker.

Und dann nach 15 Minuten Sendersuchlauf und rumprobieren der optimalen Position fürs Laptop hatte ich mein RBB und mein „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ mit Heinz Quermann von 1987. Und ich war wieder 9 Jahre alt, ohne jede Sorgen, freute mich über die Geschenke, dass ich Ferien hatte, nicht in den Ferienhort brauchte, saß auf meiner grünen Couch (die es inzwischen nicht mehr gibt) und guckte die Sendung während Muttern von der Küche aus mehr zuhörte während sie das Essen vorbereitete. Es ist schon lustig, welche Klamotten und Frisuren die Leute damals hatten, wie manche Sänger aussahen und so. Aber es ist ein Stück meiner Weihnachtsgeschichte und ich hoffe, dass RBB auch die nächsten Jahre weiter die Sendungen zeigen wird. Es ist mir wurst, was Tobias Schlegel (was für ein Abstieg – von VIVA ins Nachtprogramm von N3) von Extra3 bringt, der sich hauptsächlich über die Ost-Weihnachtssendungen von vor 20 Jahren lustig macht (die im Westen sowieso kaum einer kennt), anstatt mal den geistigen Schrott aufs Korn zu nehmen, den RTL und Co (und inzwischen auch mehr und mehr die öffentlich-rechtlichen) uns Jahr für Jahr antun. Es tut mir leid, dass ich für diese platte (es-sollte-wohl-ursprünglich-Satire-sein)-Satire auch noch Gebühren zahle. Ich will diese Ost-Sendung ab und an mal sehen, da stehe ich zu, ich bin Ossi und das ist ein Teil meiner Kindheit. Punkt.

Ich muss dran denken, mir fürs nächste Jahr eine stärkere Antenne zu besorgen. Putzig, oder? – Früher haben die Ossis Alufolie an die Antennen gemacht, um Westfernsehen zu kriegen, heute machen sie sie ran, um wieder Ostfernsehen zu bekommen 🙂

  





Grey’s Anatomy…

29 11 2007

… oder wie man Zuschauer depressiv macht.

Ja, irgendwann merkte dann sogar ich, dass das wohl die vorerst letzte Folge von Grey’s Anatomy war. Aber was für ein hanebüchener Quatsch… Die Wahl des neuen Chefarztes war ja noch ok. Aber wieso sind die alle so doof und killen sich ihre private Zukunft? Meridith hat Probleme Nähe zuzulassen, Derek weiß es, aber trotzdem will er eine Entscheidung erzwingen. Wie passt das denn zusammen? Am Ende: Finito mit dem Traumpaar. Dabei wollten die Zuschauer ein Happy End. Ich finde nach all dem unrealistischen Kram hatte man es sich einfach auch verdient. Und was machen Christina und Burke? Genau so einen Schwachsinn. Da war sie endlich soweit und hatte alle Attacken der Mutter und Schwiegermutter überstanden nur weil sie Burke wollte und am Ende kommt der an und sagt: Nix is, ich gehe, du hast dich zu kompliziert angestellt. Ok, aber das wußte er doch vorher, dass sie ein Problem hat mit Menschen. Da erträgt sie alle seine Launen als er die Hand nicht bewegen konnte und dann bringt er es nicht mal fertig, ihre Macken zu ertragen und zwingt sie in das große Programm. Hätte er gesagt, wir brennen durch wäre das Christinas Stil gewesen. So… naja, ein Idiot. Wieder kein Happy End.

George rasselt durch die Prüfung… kein Wunder, wenn man so zwischen zwei Frauen steht… Am Ende sieht der Zuschauer ihn in freiem Fall mit der Entscheidung nicht nochmal das erste Jahr zu wiederholen. Kein Happy End.

Die neuen die dort reinkamen, war das jetzt der Übergang zur nächsten Staffel? Und rein zufällig hieß die neue auch Grey? Oh man…

Hoffentlich gelingt es mir in der Sendepause meine Fernsehseele davon zu kurieren und nächstes Mal wenn die neue Staffel kommt (sofern die Hollywood-Autoren ihren Streik beenden 🙂 ) nicht einzuschalten… wenn man einmal guckt, guckt man immer wieder, auch wenn man in einer Tour meckert so wie ich. Das ist wie mit Kartoffelchips… du willst sie nicht essen und tust es trotzdem.





Dr. House und sein Vicodin

7 11 2007

Nachdem wir als House-Fans jetzt in der 3. Staffel miterleben müssen, wie House immer mehr Probleme mit seiner Abhängigkeit von einem verschreibungspflichtigen Morphinpräparat bekommt, stellt sich die Frage: Was schluckt er da eigentlich in Übermengen?

Ich habe bei Wikipedia nachgesehen. Vicodin heißt das Präparat in den USA und erfreut sich in letzter Zeit einer steigenden Nachfrage. Nun ja, mit der Serie in Zusammenhang gebracht, lässt sich schlussfolgern, dass es von Patienten verstärkt nachgefragt wird, weil eine Figur / prominente Person es öffentlich konsumiert. Letztlich entscheiden aber die verschreibenden Ärzte darüber, ob jemand es bekommt. Aber es ist wie mit der Cola: Coca Cola, Pepsi oder Vita Cola – der Möglichkeiten der Namen und Anbieter für ein Ding gibts viele.

Vicodin ist ein Mix aus Hydrocodon, einem Morphinderivat mit der 1,5fachen Wirkstärke von Morphin (also schon ganz ordentlich), und Paracetamol, einem relativ „einfachen“ Schmerzmittel. Das Interessante an dieser Kombi ist, dass das Hydrocodon abhängig machen kann, da es nicht retardiert ist, eigentlich ein Anti-Husten-Mittel ist (so wie Codein) und dass das Paracetamol in den Mengen, wie es House schluckt, wahrscheinlich dazu führt, dass er irgendwann Schäden an Nieren und Leber haben wird.

In Deutschland ist Hydrocodon als Dicodid auf dem Markt mit der Indikation bei stärkstem Husten, der zu schweren Komplikationen führen kann. Manche setzen es bei Bronchoskopien ein.

Paracetamol wird zur Therapie bei leichten und mittelstarken Schmerzen eingesetzt. Häufig wird es unter anderem von Suizidalen Personen eingenommen, weil es in größeren Mengen (ab 6g bei Erwachsenen) relativ schnell irreparable Leberschäden in Form von Nekrosen (Zelluntergängen) verursacht und so zum Tod führt. Innerhalb von 2 Tagen treten die Leberschäden zutage, erreichen ihr Maximum nach 4 – 6 Tagen. Es kann aufgrund des Zelluntergangs zum kompletten Leberversagen mit Koma und irreparabler  Hirnschädigung kommen. In der Niere führt Paracetamol ebenfalls zu Gewebsschäden und sorgt für Nekrosen an den Tubuli. Was folgt ist ein akutes medikamentös-toxisches Nierenversagen. Es gibt ein Antidot: N-Acetylcystein. Man kann auch einen Versuch mit Dialyse machen. Man geht in nicht-offiziellen Fachkreisen davon aus, dass viele chronische Nierenschäden, die zur Dialyse führen, auch durch z.B. langfristige oder häufige Einnahme von Paracetamol entstehen können, nicht nur durch die klassischen NSAR wie Diclofenac etc.

Tja, und nun ist House auf Entzug. Das Paracetamol wird ihm nicht fehlen. Wohl aber das Hydrocodon. Man kann es schauspielerisch kaum besser darstellen. Und als er sich dann auf nicht-legalem Wege eine Packung Oxycodon besorgt und sich damit high gefuttert. In Deutschland ist Oxycodon in Tablettenform als Retardpräparat auf dem Markt. In den USA ist laut Wikipedia der Hersteller verklagt worden, weil er nicht darauf hinwies, dass man die Tabletten nicht zerkleinern und dann einnehmen darf, weil das tödlich sein kann. Wie das geht? Retardpräparate sind besonders verkapselte Medikamente, die den Wirkstoff langsam und gleichmäßig über Stunden freisetzen. Zerstört man die Kapsel, hat man den Wirkstoff pur. Und die z.B. 40 mg driften nicht langsam über Stunden in den Körper und nehmen Schmerzen ohne die Fahrtauglichkeit über die Maßen einzuschränken, sondern hämmern mit brachialer Gewalt in die Rezeptoren und fluten in Kürze an, geben einem zunächst ein gutes Gefühl, man ist high, die Schmerzen sind weg (wenn man denn welche hatte…) und können bei zuviel Hammer dazu führen, dass das Atemzentrum gelähmt wird. Ok, wer soweit weg ist, der kriegt das dann auch nicht mehr mit. Aber wer noch etwas unter den Lebenden weilen will, dem sei eben angeraten Retard auch Retard sein zu lassen und bei Nicht-Schlucken-Können auf Pflaster (transdermales therapeutisches System) umzusteigen anstatt zu zermörsen. Da hilft dann im Ernstfall nur das Antidot Naloxon.

House will aber den Hammer, high sein. Und wenn man das will, dann will man auf keinen Fall das Abfluten merken. Das macht nämlich mürrisch, launisch, depressiv. Und irgendwann, wenn man nicht mehr ohne kann, weil der Körper sich dran gewöhnt hat und ES braucht, dann kommt man in den Entzug und pfeift auf Unterschriften, auch wenn man der genialste Arzt jenseits des Atlantiks ist. So wie sich die Geschichte entwickelt wird aus dem ernsten Problem mit dem Polizisten Tritter ein noch ernsteres, denn er hasst House und er hasst Junkies.  Und House ist wieder mal zu Stolz, zu egozentrisch, zu überheblich, um den diplomatischen Weg zu wählen, sich einzugestehen, dass auch er mal was tun muss und nicht immer nur die anderen. Wie mag es wohl weitergehen? Trotz allem, was diese Figur zeigt, sie ist immer noch sympathisch. Wie die Autoren das hinkriegen, weiß ich nicht, aber gerade deshalb ist jede Folge ein Highlight.